Gedichte

Fieberworte an den Mond

 

Aus nächtigem Nebelmeer,

Wolkenflor tauchst du Mond,

und schwimmst umschleiert ,

durch wallendes Grau,

unklar ohne Hoffnungsglanz,

undurchsichtig verweinter Mond,

kein Lampion der Liebesnächte,

du bist der Mond umflorter Sehnsucht,

zehrend unerfüllter Glut

mein Mond bist du.

 

Im nächtigen Nebelmeer,

schwimmst du einsamer Mond;

vor deinem Schein spuken,

zerfledderte Wolkenfetzen,

doch fern mir umsilberst du den,

an dem unerfüllt ich sieche,

seit ich sah wie der Sonne Strahl,

seine großmächtige Gestalt umfing,

und das geliebte Haupt,

mit Lichtmonstranzen krönte.

 

Im nächtigen Nebelmeer gleitest du,

einsam ferner Mond,

ein Schemen wie er,

durch meines Blutes Fluten,

du glanzlos matter Mond,

dir will ich anvertrauen,

dass allezeit er mir im Sinn;

du mitleidloser Mond,

kannst du nicht löschen,

meiner Sehnsucht Gluten?

Die Speiche

 

Ich wünschte,

ich dürfte eine Speiche sein,

im Sternenrad,

des großen Himmelswagen,

eine kleine Speiche.

 

Ich wollte mich spannen,

und halten das Rad,

im Kreislauf der Zeiten;

noch ist nicht gebrochen,

das Silberrad,

und sicher fährt seine Bahn,

der Himmelswagen,

durch weite Ewigkeiten.

 

Ich wünschte,

ich dürfte eine Speiche sein,

nur das.

Sommersonnenhitze

 

Bunte Federblitze

aus den Wolken taumeln Vögel nieder

singen ihre Jubellieder

Sommersonnenhitze.

Ohne Titel

 

Fünf Winter kühlten schmerzvoll,

die Wärme der Liebe,

in mir aus,

- und nun

willst du hereinbrechen,

über mich,

um mein mühsam geheiltes Herz,

das dem Nonnenalter,

endlich sich ergab,

neu blutig aufzufetzen.

Sommerzeit

 

Öffne dich der Sommerzeit,

Blätterschmuck an Baum und Strauch,

Bienen summen, Vogelsang,

Schmetterlinge, Blütenduft,

Vieh auf grüner Weide,

die Wiesen streift ein warmer Hauch,

Sonnenglast, der Kuckuck ruft,

über Wald und Heide,

wer an diese Fülle denkt,

fühlt doch wie der Sommertag,

reinste Freude schenkt!

 

Öffne dich der Sommerzeit,

Fledermaus, Leuchtkäfer grün,

Heimchen zirpen, Froschgequarr,

Siebenschläfer schnalzt im Baum,

Liebesklagelied einer Nachtigall,

Mücken sirren her und hin,

honigschwer sind Schlaf und Traum,

Kupfermond steigt in den Raum,

hell von Sternen bis zum Saum;

wer an diesen Reichtum denkt,

spürt doch wie die Sommernacht,

reines Glück uns schenkt.

Raum und Maß

 

Hier war noch Wald,

und Dorf und Feld,

hier war noch gut,

und heil die Welt,

für Gras und Baum,

für Tier und Mensch,

hier war noch Raum und Maß gegeben,

zum Grünen und zum Leben.

Ohne Titel

 

Tiefblaue Dämmerung,

Vogelgezwitscher,

von oben und überall,

der Wald tönt in mein Haus;

ich trage mein Umfeld,

in mich aufgenommen,

den Duft der Lämmer im Heustall,

das leichtfüßige Laufen meiner Rehhunde,

die Knospen aller hohen Bäume,

angefüllt mit schlafendem Grün,

von Zweigen, Laub und Blüten;

und auf dem Teich meiner Sehnsucht,

schmilzt die Dickglasscheibe des Winters.

Der glühende Staub meines Lebens

 

Ich streue den glühenden Staub meines Lebens,

in den Wind der kalten Welt,

gebe den Rosenduft meiner Liebe hin,

die Tränenperlen der Sehnsucht,

und aus dem Konkon meines Hirns,

entfalten sich lichte,

und schwarze Schmetterlinge.

Erde an den Himmel

 

Unbarmherziger Geliebter,

nun hast du die Glut deines gierigen Auges,

deiner allgewaltigen Sonne,

lange genug in diesen heißen Wochen,

auf meinen Leib gesenkt.

 

Trinke sauge nicht länger;

den letzten Lebenssaft meiner Adern,

hast Herzloser du schon genommen,

welke mein grünes Kleid nicht vom Leib,

dass meine Nacktheit dich nicht erschreckt.

 

Fordernder glutäugiger Gebieter,

dein heißer Atem hat allen Duft mir genommen,

unter meinen durstend welkenden Pflanzen,

klaffen blutlose Wunden am Leib mir.

 

Die Glut deiner Grausamkeit,

versengte meine grüne Jugend,

nahm meine Anmut und Zierde fort,

ich werde sterben an deiner Liebe.

 

Feuriger Tod meines Lebens,

ehe ich unter dir trockner Staub bin,

erbarme dich mein Gebieter,

schließe, ich bitte dich, dein Auge,

dass mich ein Strom fließender Tränen tränke.

 

Ja, deine Stirn umwölkt sich,

weine, weine auf meine Dürre,

sieh, es entquillt dir schon tropfendes Nass,

bebend empfange ich deine Flut.

 

Ah, ich trinke in gierigen Zügen,

öffne mich weit dem verjüngenden Leben,

schon entsprudelt das Nass meinen Adern,

es straffen die erdigen Brüste sich neu,

- öffne Geliebter dein Auge und sieh!

 

Brennen

 

Ihr liebt das weiche,

traummüde Licht,

ihr Hingeneigten,

ich brauche freie Sicht,

um wach zu brennen!

Das Opfer

 

Ich opfere mein Leben,

auf dem Altar der Kunst;

mit allem Einsatz muss ich die Kinder,

meiner Farben meiner Feder,

gebären und ausbilden;

das Dasein der mir Entsprungenen,

ist wichtiger als mein Mutterleben;

ich opfere mich freudig!

Ohne Titel

 

In Teichen dröhnt der Frösche Chor,

dir ein Hegarda-Ständchen,

und eine Großmaus schüttelt dir,

das quaksiggrüne Händchen,

und fipst: 'lipes Quawappelstir,

für neue Bilder wünsch ich dir,

ein glückvoll reiches Lebensjahr,

denn Großes haben wir noch vor,

das Fernweh lockt wie's immer war,

uns noch in manches Ländchen.

Herbstgedicht

 

Und wieder geht ein Sommer zur Neige,

wie ein ausgetrunkenes Glas,

ich aber habe immer noch Durst,

Sehnsucht nach Sonne,

Dahlien Astern die bunten Sterne,

tupfen pastellene Farben,

zwischen der Herbstrosen matten Schmelz,

rote und hellrosa Bäume.

 

Das warme Braun der Buchen,

der Pappeln goldene Minarette,

stehen in das Anthrazitgrau des Himmels auf,

und wieder geht ein Leben zur Neige,

wie ein ausgetrunkenes Glas,

ich aber habe immer noch Durst,

Sehnsucht nach Liebe.

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