Lyrik

Gedicht an Otto Pankok, meinen "Molari"

 

Molari ewig Geliebter,

deine Tochter hat mich verleumdet,

du hieltest das eigene Blut für redlich,

hast mich verbannt,

den Lebensfaden abgeschnitten von dir,

und bist in Gram versunken.

 

Nie mehr darf ich in deine Augen sehen,

deine beiden Hände fassen,

und hören deiner Stimme guten Klang,

ach so töte auch die Träume mir,

die qualvoll mich in jeder Nacht verbrennen -

bis über den Tod geliebter Molari.

An den Lyriker Fred Friedmann

 

Wenn du reich bist an Geld,

kann ich dein Freund nicht sein,

ich müsste meine Armut ja vor dir verstecken,

um nicht zum Bettler zu werden vor dir.

 

Wenn du arm bist an innerem Gut,

kann ich nicht dein Freund sein,

ich müsste meinen Reichtum ja vor dir verbergen,

um dich nicht zum Sklaven zu machen vor mir.

 

Doch wenn du reich bist an Herz,

und dir die Größe zutraust,

meine Schwächen und meine Kraft zu ertragen,

sind bis in Ewigkeit Freunde wir!

Sonett für Editha Spiegel

 

Freundin bis über den Tod geliebt,

wie einstmals in des Lebens heißer Mittagszeit,

als Hand in Hand wir blickten von dem Gipfel weit,

von Schmerzen frei von Alter ungetrübt.

 

Brieftauben ohne Zahl flogen her und hin,

kündeten von Blühen Frost und neuem Sein,

ich stieg in deine Höhlen ein,

mein Nest zu erkunden lag nie dir im Sinn.

 

Wir trieben Wucher mit der Schöpferglut,

durch Wort und Farben zündeten wir  Blitze rot,

brannten Fackeln gleich mit Geist und Blut.

 

Lass uns heimwärts segeln nun im kühlen Boot,

Wellen wiegen unserer Träume Flut,

Freundin Geliebte bis über den Tod.

An den Geliebten

 

Grüble nicht über früher nach,

versäumte verspielte und nutzlos vergebene Zeit,

nie war wenn du bedenkst,

ganz ohne Sinn ein Jahr,

du lerntest durch alles was mit dir geschah.

 

Wir lieben dich nicht weil den Kopf du gebeugt trägst,

oder Lausbuben nachäffst,

kein ehrlicher Freund ist,

der gerne durch Mitleid sich überlegen fühlt,

oder an dir belustigt eigene Schwächen kühlt.

 

Leide nicht am Gewesenen,

Erinnerung ist es - so stehe dazu,

nichts ändern kannst du - außer am Heute,

der Gegenwart Zepter sollst du ergreifen,

sei Herrscher über dich selbst - lass deine Zukunft reifen!

 

Ich könnte deine Mutter sein,

mein Geliebter so innig Geliebter,

doch in deinem Arm bin ich Mädchen,

weise und töricht an deiner Liebe,

schwinge mit dir im Wogen der Jugendlust,

und könnte doch deine Mutter sein,

mein so ruhiger so wilder Geliebter.

Für Hermann Götting

 

Wer wagt es,

so wie du,

in Prunkgewändern,

längst vergangener Zeiten,

mit langen, blauen Fingernägeln,

Samtbarett und Fächer groß,

die Städte zu durchschreiten.

 

Wen gibt es,

der mit einem Haus voll Hunde,

der Doggenkoppel,

die dein breites Lächeln schützt,

und einer Dame leben kann,

die ohne Perücke und Röckchen,

ein alter Mann.

 

Wer wagt es,

so wie du,

groß dick,

und einfach da zu sein,

mit dem Anspruch,

dich selbst zu leben,

im Licht vom eigenen Glorienschein.

An Gioconda

 

Mein Kind - wie lange noch mein?

die Mutter gehört dem Kind,

das Kind ist Leihgabe.

 

Wenn der flügge Vogel seinem Nest entschlüpft,

löst er sich, nicht zu halten,

aus bergenden Mutterhänden.

 

Nestvogel Singvogel Schalksvogel Sturmvogel du,

wann wirst du Zugvogel sein der seine Mutter flieht?

 

Magst du nicht,

auf meinem Baum nisten,

lustiger Vogel du ?

 

Doch will ich deine frei entfalteten Schwingen,

nicht binden wenn du auffliegst,

um im Weiten,

dein eigenes Nest,

dir zu bauen.

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